Film-Blog.tv meint:
Manchmal liegt ein kleiner „Edelstein“ im Briefkasten. Das ist (leider) nicht wörtlich zu nehmen. Und dennoch höchst erfreulich. Dann nämlich, wenn es mal ausnahmsweise keine Rechnung ist, sondern eine höchst positive Überraschung. Kai von networking media, der den Release von Lubomyr Melnyks „Illirion“ betreut, hatte dann auch gleich mal eine gelbe Haftnotitz auf das Cover geklebt: „Bitte auf jeden Fall rezensieren. Der Typ ist genial!“. Recht hat er damit, der Kai. Aber wie soll man „Continuous Music“ beschreiben? Ganz gut erklärt es Lubomyr selbst im youtube-Trailer, der hier mit veröffentlicht wird. Mich erinnert das Album streckenweise an Chopin. Hin und wieder Anklänge an Tschaikowski. „Beyond Romance“, der erste Titel des Albums, treibt. Mit geschlossenen Augen, Kopfkino. Alles im Fluss. Ist „Illirion“ der Klassik, der späten Romantik oder dem Pop zuzuordnen? Was soll das Schubladendenken? Melnyk passt in keine der gängigen Rubriken. Er beeindruckt durch seine Individualität und Musikalität. Ist dabei eingängig ohne sich dem Hörer anzubiedern. Der ideale Soundtrack für den Flow des Lebens.
Auf seinem Debüt-Album „Illirion“ bei Sony Classical sind fünf von ihm komponierte und selbst eingespielte Werke zu hören, in denen die Schönheit, der Zauber und die Komplexität seiner „Continuous Music“ in all ihren Facetten zu erleben sind. Die einzelnen Werke sind zwischen 4 und 16 Minuten lang – die teilweise ungemein schnell gespielten Einzeltöne verschwimmen dabei zu einem ungebrochenen Klangstrom, der nicht selten tranceartige Züge trägt und den Zuhörer unweigerlich in seinen Bann zieht.
Dank seiner brillanten Klaviertechnik, die er erstmals 1978 auf Tonträger unter Beweis stellte, genießt Lubomyr Melnyk schon lange den Ruf als einer der schnellsten Pianisten der Welt. So schafft er es, fast 19,5 Einzelnoten pro Sekunde zu spielen. Neben dieser speziellen Technik, bei der sich die Konturen der Noten auflösen, sorgt ein dauerhaft gedrücktes Klavierpedal ebenfalls für die besondere hyptnotische Atmosphäre der Klavierstücke, die stets etwas von einem großen Sound-Kontiuum besitzen.
Mit seinen Aufnahmen und Konzerten begeistert Lubomyr Melnyk das Publikum in aller Welt. So kürte das New Yorker Magazin „Village Voice“ eine Einspielung von Melnyk zu den „10 Alben, ohne die man einfach nicht leben kann“.
Geboren in München, wuchs der Sohn ukrainischer Eltern in Kanada auf. Dort studierte er Latein und Philosophie, bevor er zwischen 1973 und 1975 an der Pariser Oper während der Zusammenarbeit mit der Tänzerin und Choreografin Carolyn Carlson begann, seine „Continuous Music“ zu entwickeln. Lubomyr Melnyk lebt heute in Schweden und Kanada.
Tracklisting
1.) Beyond Romance
2.) Tilburg
3.) Sunset
4.) Cloud No. 81
5.) Illirion
Sony Music Classical präsentiert „Lubomyr Melnyk: „Illirion“ ab dem 06. Mai 2016 auf CD und als Download.
Das Rezensionsexemplar wurde von Sony Music Classical zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlich.